Reichertshausen, St. Stephanus

2 Hauptstraße Reichertshausen

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Autor des folgenden Textes:  Adolf Widmann

 

Eine Kirche (Bethaus) ist in Reichertshausen erstmals 779 bezeugt. Über erste Bauten aus Stein liegen wenig Unterlagen vor. Der Stat. Beschreibung des Jahres 1874 ist zu entnehmen, dass die Kirche 1852 um sechs Meter verlängert wurde. Unter Pfarrer Dr. Prechtl erfolgten 1859 eine Renovierung der Kirche und der Neubau einer Sakristei auf der Südseite. Pfarrer Karl Sterr (1874-1898) stattete aus eigenen Mitteln die Kirche mit einem neuen Hochaltar und einem Kreuzweg aus (ca. 5.000 M). Durch die Pfarrei wurden im gleichen Zeitraum zwei Seitenaltäre und ein Hl. Grab errichtet.

1901 trug man den aus der Zeit um 1724 stammenden Kuppelturm ab und errichtete den heutigen Spitzturm (Höhe 36 Meter).

1911 wurde das Kirchenschiff (ehemals flache Decke) vollständig abgetragen und nach Plänen von Architekt Johann Schott neu aufgebaut, wobei eine Verbreiterung und weitgehende Neuausstattung erfolgte (neue Orgel 1912, Fa. Weiß, Plattling). Gleichzeitig verlegte man die Sakristei von der Südseite auf die Nordseite der Kirche (Neubau).

1943 mussten die Glocken für Kriegszwecke abgeliefert werden.

Ab etwa 1947 führte die Pfarrei folgende Maßnahmen durch: Erneuerung der westlichen und nördlichen Friedhofmauer mit Sandsteinen aus der Eichstätter Gegend, Beschaffung von drei neuen Glocken (750, 450 und 300 Kilo), Neuausmalung des Innenraumes durch Kunstmaler Josef Nicki, Freising.

1963/64 entfernte man im Zuge der Liturgiereform die Altäre aus der Kirche und zerstörtem sie weitgehend. An ihrer Stelle erstand in der Mitte des Altarraumes ein so genannter Volksalter aus Marmor.

Im Jahr 2006 wurde dann unter Verwendung von restlichen Originalteilen der alten Altäre und handwerklicher Ergänzung durch Schreinermeister Michael Voit und Kirchenmaler Wilhelm Böck wieder ein Hochaltar in neugotischem Stil aufgerichtet. Die Kosten von gut 30.000 Euro wurden durch Spenden der Pfarrangehörigen aufgebracht. Zur selben Zeit führte die Pfarrei an der Kirche zahlreiche Reparatur-arbeiten durch, insbesondere erneuerte man die Dacheindeckung. Gesamtkosten-aufwand 170.000 Euro. Die Seitenaltäre konnten nicht mehr rekonstruiert werden.

1953 waren der Friedhof schon nach Westen hin erweitert und ein Leichenhaus gebaut worden.